Die unterschiedlichen Modelle der Altersvorsorge auf einen Blick
Die gesetzliche Rente ist für die meisten Deutschen die wichtigste Quelle für ihre Altersvorsorge. Allerdings ist sie nicht die einzige Option: Es gibt noch weitere Modelle, mit denen Sie Ihr Geld für später aufbewahren können. Diese unterscheiden sich in ihrer Art und Höhe der Zahlungen sowie in den steuerlichen Rahmenbedingungen. Wir haben die wichtigsten Modelle für Sie zusammengestellt.
Die gesetzliche Rente
Die gesetzliche Rente ist die häufigste Form der Altersvorsorge in Deutschland. Sie basiert auf dem Solidaritätsprinzip und ist für alle Menschen ab dem vollendeten 15. Lebensjahr obligatorisch. Die Rentenzahlungen werden vom Staat finanziert und sind als Einkommen steuerpflichtig. Die Höhe der Zahlungen variiert je nach Bundesland, aber in der Regel liegt sie zwischen 400 und 700 EUR pro Monat.
Die betriebliche oder private Rentenversicherung
Eine betriebliche oder private Rentenversicherung ist eine weitere Möglichkeit, um vor dem Ruhestand ansparen zu können. Auch hier basiert das Modell auf dem Solidaritätsprinzip, allerdings tragen Sie als Versicherter die finanzielle Last allein oder gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber. Durch die Versicherung erhalten Sie feste Zahlungen von der Versicherungsgesellschaft, die steuerpflichtig sind. Die Höhe der Zahlungen variiert je nach Anbieter, aber in der Regel liegt sie zwischen 200 und 500 EUR pro Monat.
Die private Rentenvorsorge
Wenn Sie keine betriebliche oder private Rentenversicherung abschließen möchten, können Sie auch privat vor dem Ruhestand ansparen. Hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten – beispielsweise über Sparkonto, Bausparvertrag oder Lebensversicherung –, um das Geld später nutzen zu können. Auch hier basiert das Modell auf dem Solidaritätsprinzip, allerdings tragen Sie als Sparer allein die finanzielle Last. Durch die private Rentenvorsorge erhalten Sie feste Zahlungen von Ihrem Anbieter, die steuer- und sozialabgabefrei sind (sofern diese Kriterien erfüllt werden). Die Höhe der Zahlungen variiert je nach Anbieter, aber in der Regel liegt sie zwischen 100 und 1000 EUR pro Monat.
Altvorsorge-Modelle im Einzelnen
Riester-Rente
Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge, die es privaten Haushalten ermöglicht, zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung vorzusorgen. Die Förderung besteht aus einem Zuschuss des Staates sowie einer steuerlichen Begünstigung. Riester-Rentner haben im Alter Anspruch auf eine Aufstockung ihrer gesetzlichen Rente aus der Riester-Rente.
Um die Riester-Förderung zu erhalten, muss der Sparer jährlich mindestens 4 Prozent seines Bruttojahreseinkommens in die Rentenvorsorge einzahlen. Der maximale jährliche Beitrag liegt bei 2.100 Euro. Kinder werden durch sogenannte Zulagen gefördert, die den Sparern zusätzlich zum staatlichen Zuschuss gutgeschrieben werden. Für jedes Kind erhält der Sparer pro Jahr 185 Euro, maximal 370 Euro pro Jahr. Die Höhe der Förderung richtet sich nach dem Alter des Sparers und dem jeweiligen Tarif. Die Riester-Rente ist eine beliebte Form der Altersvorsorge in Deutschland. Laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales haben im Jahr 2017 rund 10,8 Millionen Menschen in Deutschland eine Riester-Rente abgeschlossen.
Basisrente (Rürup-Rente)
Die Basisrente, auch Rürup-Rente genannt, ist eine staatlich geförderte Rentenversicherung. Sie wurde 2006 eingeführt und ist seitdem eines der beliebtesten Modelle der Altersvorsorge in Deutschland. Die Basisrente ist eine sogenannte Nettorente: Die Beiträge werden steuerlich gefördert, die Rente selbst ist jedoch steuerpflichtig.
Dafür bietet die Basisrente aber einige Vorteile: Zum einen sind die Beiträge sehr flexibel – man kann sie jederzeit erhöhen oder reduzieren, zum anderen kann man die Rente schon ab dem 60. Lebensjahr in Anspruch nehmen. Für die Basisrente gibt es keine Mindestlaufzeit, das heißt, man kann sie jederzeit kündigen und das angesparte Kapital abheben. Allerdings muss man dann auch die staatliche Förderung zurückzahlen. Voraussetzung für die staatliche Förderung der Basisrente ist, dass der Versicherte bereits mindestens 18 Jahre alt ist und in Deutschland wohnt. Die Höhe der Förderung ist abhängig vom Alter des Versicherten und vom jährlichen Beitrag. Je höher der Beitrag und je jünger der Versicherte, desto höher ist die Förderung.
Betriebliche Altersversorgung (bAV)
In Deutschland existiert die betriebliche Altersversorgung (bAV) als fester Bestandteil der Arbeitswelt. Sie ist ein Sonderzweig der Altersvorsorge, der sich an Arbeitnehmer richtet, deren Arbeitgeber ihnen eine betriebliche Altersrente anbieten. Dieses Modell ermöglicht es den Mitarbeitern, zusätzlich zur staatlichen Rente finanziell abgesichert in das Rentenalter zu wechseln.
Die betriebliche Altersversorgung basiert auf dem Prinzip des Umlageverfahrens und ist grundsätzlich mit einem höheren Risiko verbunden als die anderen Modelle. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Beiträge nicht am Kapitalmarkt angelegt werden, sondern direkt vom Unternehmen gezahlt werden. Dies bedeutet, dass bei einer Insolvenz des Unternehmens möglicherweise nicht mehr alle Leistungen ausbezahlt werden können. Allerdings gibt es auch einige Vorteile der bAV: Zum einen sind die Beitragszahlungen steuerlich absetzbar, was bedeutet, dass Arbeitnehmer ihre Beiträge bis zu einem bestimmten Höchstbetrag von der Steuer absetzen können. Zum anderen bietet die bAV in der Regel höhere Renditen als andere Modelle und ermöglicht so eine bessere finanzielle Absicherung im Alter.
Außerdem garantiert die betriebliche Altersversorgung eine lebenslange Rentenzahlung an den Mitarbeiter, was bedeutet, dass man selbst dann noch Rente bezieht, wenn man infolge Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten kann. Auch im Falle des Todes wird die Rente an den Partner weitergezahlt, sodass dieser auch im Alter versorgt ist. Insgesamt kann man sagen, dass die betriebliche Altersversorgung für viele Arbeitnehmer einen großen Nutzen bietet und daher beim Thema Alterssicherung berücksichtigt werden sollte. Allerdings ist es ratsam, sich vorab über alle Details und Kosten genau zu informieren und unbedingt auf den Schutz des Einlagen-Garantiefonds sowie auf Versicherungsschutz zu achten.
Private Altersvorsorge (Vermögenswirksame Leistungen)
Die private Altersvorsorge ist ein wichtiger Teil der Gesamtversorgung. Viele Menschen nutzen sie, um ihre Rente aufzubessern oder ihre Altersvorsorge zu optimieren. Die meisten Menschen sind sich jedoch nicht bewusst, dass es verschiedene Modelle der privaten Altersvorsorge gibt.
Eines der bekanntesten Modelle ist die sogenannte vermögenswirksame Leistung (VL). Dabei handelt es sich um eine Art staatlich geförderte Sparplan, der von vielen Arbeitgebern angeboten wird. Die Arbeitnehmer zahlen jeden Monat einen bestimmten Betrag in den Plan ein und erhalten dafür Steuerermäßigungen. Die Fonds, in die das Geld investiert wird, werden vom Arbeitgeber ausgewählt und können sich jährlich ändern.
Welches Modell der privaten Altersvorsorge am besten geeignet ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Zielen ab. Informieren Sie sich daher am besten bei Ihrer Bank oder Ihrem Finanzberater über die verschiedenen Möglichkeiten und entscheiden Sie dann, welches Modell für Sie am besten geeignet ist.